KASTURBA

Geschichten aus dem Leben einer schillernden Figur - Mahatma Gandhis Frau. Dargestellt in Form einer kultur- und geographie- übergreifenden Produktion mit Tanz und Musik. Präsentiert vom `NadRoop´ Institut Puna/Indien und seinem Kathak-Tanzensemble unter der Leitung von Shama Bhate, in Kooperation mit dem österreichischen Orchesterprojekt `Unlimited Fields´, unter der Leitung von Alfred Vollbauer.  

Das Stück handelt von Kasturba Gandhi, die in einer indischen Mittelklasse-Familie aufgewachsen ist. Kasturba unternahm in ihrem Leben weite Reisen innerhalb und auch außerhalb Indiens. Im Laufe Ihrer Unternehmungen hat sie immer wieder Menschen getroffen, denen sie offen aus ihrem Leben erzählte. Ein Leben, in dem sie mit Mahatma Gandhi durch dick und dünn gegangen ist und ihm dabei stets die Treue hielt. Entscheidungen die sie traf, reflektierten ihr Leben, das sie mit Mahatma Gandhi teilte. TRAILER- Live vom OÖ.Landestheater

KONZEPT

Interessantes und Neues hat sich in der Musik immer unter der Zusammenwirkung von traditionell Gewachsenem und Einfluss von Neuem/Unbekannten entwickelt. Jazz und all die verschiedentlich ausgeprägten Stilmischungen, die aus dieser Tradition heraus entstanden sind, werden in erster Linie mit den frühen Einflüssen aus Afrika und Südamerika in Zusammenhang gebracht. Weniger bekannt ist der Umstand, dass sich ab Mitte der 1950er Jahre in der Jazzgeschichte prägende Vertreter wie z.B. John Coltrane oder Don Cherry ernsthaft mit der indischen Musik auseinandersetzten. Durch Musik von Ravi Shankar und seine hohe Reputation außerhalb Indiens gewann indische Musik erstmals im Westen an Bedeutung. Seit den 1970er Jahren ist das Experiment der Verbindung von Jazz mit indisch beeinflussten rhythmischen Strukturen durch John McLaughlin einem breiteren Publikum zugänglich. Durch die hohe Popularität der `Fusion Musik´ hat sich Jazz/Pop/Rock auf der rhythmischen Ebene in den vergangenen zwei bis drei Jahrzehnten stark weiterentwickelt.

Im Projekt `Kasturba Gandhi´ tritt das Orchester `Unlimited Fields´ in einen intensiven Dialog mit dem in Puna/Bombay beheimateten Tanzensemble des `Nad Roop´ Instituts unter der Leitung von Shama Bhate. Der Dialog zeigt, in welchen Bereichen interdisziplinär zwischen zwei entfernten Kulturen synergetische Effekte entstehen können. Die Produktion repräsentiert durch Tanz und Musik eine starke rhythmische Komponente.

In der Zusammenarbeit wird von einer Choreografie ausgegangen, die sich auf die nordindische Kathak Tanztradition bezieht und somit stark an die rhythmische Partitur des Tanzes gebunden ist. Der Inhalt der Choreografie bezeichnet Stationen aus Kasturba Gandhis Biografie, beginnend von früher Jugend bis zu ihrem Tod in den Armen von Mahatma Gandhi. Der Komponist Narendra Bhide hat zu diesen Lebensstationen und unter Einbeziehung der rhythmischen Partitur von Shama Bhate ein achtteiliges Werk ausgearbeitet. Auf Basis vom melodischen Gestus der indischen Volksmusik und den rhythmischen Kompositionen von Shama Bhate wurde zur Choreografie die Musik komponiert. Das Werk entstand ursprünglich als Studioproduktion, wobei die Musik zunächst nur synthetisch vom Band existierte. Zum Zeitpunkt der Generalproben war ich Indien und konnte dabei sein, wie zur Musik vom Band getanzt wurde. Die Choreographie und die Geschichte fesselte mich. Der Soundtrack war mit synthetischen Klängen - westliches, klassisches Instrumentarium nachahmend - der Energie der Tanzperformance weit unterlegen. Im Soundtrack war jedoch deutlich zu erkennen, dass der Komponist bewusst auch auf Elemente westlicher Musiktradition aufbaute. Dies ist eine Besonderheit für die Produktion einer indischen Kultureinrichtung, welche sich in ihrem Wirken prinzipiell sehr stark auf die indische Tradition bezieht. In einer intensiven Auseinandersetzung mit dieser Vorlage, der Choreographin Shama Bhate und dem Komponisten Narendra Bhide transkribierte ich die Vorlage, übertrug sie in westliche Notation und erarbeitete eine Orchesterfassung, mit dem Ziel, die Produktion mit live gespielter Musik zu präsentieren. 

Bereits in der Konzeption, sowohl der Choreografie als auch der Musik, war es der klare Anspruch, eine global relevante Aussage zu formulieren. Im Laufe von Kasturba und Mahatma Ghandis Leben wurden die Grenzen von Raum und Zeit aufgebrochen. Beide wurden zu schillernden Figuren, weit über die Grenzen ihres Landes hinaus. Diese Entwicklung wird durch das sich ändernde Bühnenbild und den dramatischen Bogen der Musik zum Ausdruck gebracht.

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